Hans Purrmann

Bodenseelandschaft mit Schloss Montfort
1927

Hans Purrmann, Bodenseelandschaft mit Schloss Montfort
© VG Bild-Kunst, Bonn

Öl auf Leinwand

63 × 78 cm

Signiert

Werkverzeichnis Lenz/Billeter 2008 Nr. 1927/07

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Provenienz

Galerie Flechtheim, Düsseldorf/Berlin; ehemals Sammlung Konsul H. Bomke, Dortmund (1927 bei Alfred Flechtheim erworben); Privatsammlung Rheinland; Galerie Ludorff, Düsseldorf (2013); Privatsammlung Hessen

Ausstellungen
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2021", Düsseldorf 2021
Literatur
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2021", Düsseldorf 2021, S. 112
  • Christian Lenz/Felix Billeter, "Hans Purrmann – Aquarelle und Gouachen. Werkverzeichnis", Ostfildern 2008, Nr. 1927/07

Mit Unterrichtsstunden in Karlsruhe und Studien an der Münchner Kunstakademie legt Hans Purrmann den Grundstein für sein künstlerisches Schaffen und kommt dabei schon frühzeitig mit modernen Strömungen und Tendenzen der zeitgenössischen Kunst in Berührung. Nach Abschluss seines Studiums in München zieht es ihn im Jahre 1904 zunächst nach Berlin und von da aus weiter nach Paris, dem Zentrum der modernen Kunst der damaligen Zeit. Bedeutend für sein Werk sind die vielfältigen Kontakte zu jenen Kreisen, innerhalb derer die Künstler, Sammler und Händler an der Herausbildung und der Vermittlung einer neuen Form der Kunst beteiligt sind. So verkehrt er in der bedeutenden amerikanischen Sammlerfamilie rund um Gertrude Stein. Er begegnet Picasso und wird zunächst Schüler von Henri Matisse, dem er später als Freund eng verbunden ist. Matisse vermittelt ihm wichtige Impulse für sein eigenes künstlerisches Schaffen, das zudem entscheidende Einflüsse von den Kunstprinzipien Paul Cézannes erhält. Er setzt diese Einflüsse in einer zunehmend eigenständigen, an der Natur orientierten Synthese aus Form und Farbe kraftvoll um. Vom Kriegsausbruch 1914 wird Purrmann während eines Aufenthaltes in Beilstein über­rascht. Er verliert sein Atelier in Paris und muss umgehend nach Deutschland zurückkehren. Wegen einer Behinderung vom Kriegsdienst ausgemustert, lässt er sich nach einer Zwischenstation in Stuttgart schließlich in Berlin nieder.

Nach dem Kauf eines Hauses in Langenargen am Bodensee pendelt er zu Beginn der 1920er Jahre zwischen der Metropole Berlin und der reizvollen Landschaft am Bodensee. In unserem Werk »Bodenseelandschaft mit Schloss Montfort« sind die Farben ganz dünn über die zarte Vorzeichnung gelegt. Einem Aquarell ähnlich nutzt Purrmann den hellen Grund, um das Schloss Montfort und die umgebende, sommerliche Landschaft in südlichem Licht erstrahlen zu lassen. Die gelungene Darstellung zeugt nicht nur von der Schönheit der Landschaft am Bodensee, sondern auch von großem technischem Geschick des Künstlers, da Korrekturen bei dieser Art der Malerei nicht unentdeckt bleiben. Darstellungen desselben Motivs befinden sich im Buchheim Museum Bernried, im Sprengel Museum in Hannover, im Museum Langenargen, im Städtischen Museum Mülheim an der Ruhr wie auch im Saarland Museum Saarbrücken.

Über Hans Purrmann

Der aus Speyer stammende Maler Hans Purmann fand über die Anregungen der französischen Avantgarde zu einer ganz individuellen Form der Malerei, die sich durch einen Umgang mit möglichst unvermischten Farben kennzeichnet.

Weitere Werke
Publikationen zum Werk
Ausstellungen zum Werk