Hermann Hesse
Der Dichter und seine Zeit
1918
Aquarell und Tusche auf Papier
2 Blätter, je 28 × 19,5 cm
Dazu das handgeschriebene Gedicht mit 16 Zeilen
Privatsammlung Bern
- Galerie Ludorff, "Hermann Hesse – Malerfreude", Düsseldorf 2016
- Olaf Gulbransson Museum, "Hermann Hesse - Aquarelle und Gedichte", Tegernsee 2013
- Galerie Ludorff, "Der Anfang aller Kunst ist die Liebe – Aquarelle und Gedichte von Hermann Hesse", Düsseldorf 2012
- Galerie Ludorff, "Hermann Hesse – Malerfreude", Düsseldorf 2016, S. 35
- Galerie Ludorff, "Hermann Hesse – Der Anfang aller Kunst ist die Liebe – Aquarelle und Gedichte von Hermann Hesse", Düsseldorf 2012, S. 43
Der Dichter und seine Zeit
Den ewigen Bildern treu, standhaft im Schauen
Stehst du zu Tat und Opferdienst bereit.
Doch fehlt in einer ehrfurchtlosen Zeit
Dir Amt und Kanzel, Würde und Vertrauen.
Dir muß genügen, auf verlorenem Posten,
Der Welt zum Spott, nur deines Rufs bewußt,
Auf Glanz verzichtend und auf Tageslust,
Zu hüten jene Schätze, die nicht rosten.
Der Spott der Märkte mag dich kaum gefährden,
Solang dir nur die heilige Stimme tönt;
Wenn sie in Zweifeln stirbt, stehst du verhöhnt
Vom eigenen Herzen als ein Narr auf Erden.
Doch ist es besser, künftiger Vollendung
Leidvoll zu dienen, Opfer ohne Tat,
Als groß und König werden durch Verrat
Am Sinne deines Leids: an deiner Sendung.
Unser Werk wird vom 15.-25. April in der Online-Ausstellung "THE PANDEMIC IS A PORTAL" gezeigt. Weitere Informationen finden Sie hier