Karl Otto Götz

Ohne Titel
1957

Karl Otto Götz, Ohne Titel
© VG Bild-Kunst, Bonn

Gouache auf Karton

64,5 × 50 cm

Signiert und rückseitig nochmals signiert und datiert sowie "Sammlung Rissa Götz" gestempelt und auf dem alten Unterlagekarton signiert, datiert und "K.O.Götz o.T. 1957 rot" beschriftet

Registriert im Online-Werkverzeichnis der Arbeiten auf Papier der K.O. Götz und Rissa Stiftung, Niederbreitbach-Wolfenacker als Nr. WVP-014/57

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Expertise

Wir danken Herrn Joachim Lissmann, K.O. Götz und Rissa-Stiftung, für die Bestätigung der Echtheit des Werkes

Provenienz

Sammlung Rissa-Götz; Schürenberg Kunsthandel, Aachen; Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Literatur
  • Galerie Ludorff, "Kunst im Rheinland", Düsseldorf 2023, S. 39
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2022", Düsseldorf 2022, S. 50

Karl Otto Götz setzt sich bereits ab 1933 mit der Abstraktion auseinander. Das vor dem Zweiten Weltkrieg entstandene Frühwerk wird bei einem Bombenangriff auf Dresden allerdings fast vollständig zerstört. Nach dem Krieg wird Götz 1949 als einziger deutscher Künstler Mitglied in der internationalen Künstlergruppe COBRA um Karel Appel, Asger Jorn und Corneille. Seine gegenstandslose Malerei ist ein zentraler Beitrag zur weltweiten Bewegung in der bildenden Kunst, die nach 1945 formal neue Wege beschritt, indem sie die radikale Auflösung des klassischen Formprinzips einleitet.1

Ab 1952 hat Götz seinen typischen, gestischen Malstil gefunden. Seine Kompositionen sind dabei wohl durchdacht. Bevor Götz ein Ölbild beginnt, fertigt er zunächst Studien in Gouache, Acryl oder Bleistift an, um sich eine Grundkomposition zu erarbeiten. Erst wenn die Bildidee gereift ist, greift er zu Pinsel und Leinwand. Diese liegt, da er häufig großformatig arbeitet, vor ihm auf dem Boden. Die vorher erdachten und präzise kalkulierten Formen und Strukturen werden dann in Sekundenschnelle auf die Leinwand übertragen. Bei unserer 1957 entstanden Gouache auf Karton kann man die Be­wegungen des Künstlers beim Schaffensprozess und die daraus resultierende Dynamik der Formen anschaulich nachvollziehen. Mit nur einer Farbe – Rot – Schwarz und Weiß schafft er eine harmonische Komposition, die sich sowohl in der Zeit als auch im Raum zu bewegen scheint.

Der Erfolg des Künstlers begann Mitte der 1950er Jahre zunächst im Ausland: Frankreich, die USA und Italien ehrten den Künstler früh mit Einzel­ausstellungen.2 1958 ist er auf der Biennale in Venedig vertreten und 1959 nimmt er an der documenta II teil. Von 1959 bis 1979 unterrichtet er als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Zahlreiche bedeutende Künstler wie Gerhard Richter, Sigmar Polke, Gotthard Graubner und Franz Erhard Walther gehörten zu seinen Schülern.

1 Diese gemeinsame Bewegung mit regionalen Unterschieden ist für die US-amerikanische Kunst als »Abstrakter Expressionismus« in die Kunstgeschichte eingegangen, in Frankreich unter »Tachisme« oder »Abstraction Lyrique« bekannt und in Deutschland als »Informel«.

2 Bereits 1947 stellte Götz in Frankreich und 1954 in den USA aus.

Über Karl Otto Götz

Karl Otto Götz begeht nach 1945 radikal neue Wege. Als Mitglied des „Deutschen Informel“ und Professor der Kunstakademie Düsseldorf widmet er sich der Auflösung des klassischen Formprinzips und der experimentellen Kunst.

Weitere Werke
Publikationen zum Werk