Karl Otto Götz

Ohne Titel
1953

Karl Otto Götz, Ohne Titel
© VG Bild-Kunst, Bonn

Gouache auf Bütten

30 × 23 cm

Signiert und "53" datiert sowie rückseitig mit verblasstem Stempel "Sammlung Rissa-Götz" gestempelt

Auflage Aus Vorzugsausgabe zur Autobiographie von K.O. Götz, „Erinnerungen und Werk, Band Ia und Ib“, Concept-Verlag, Düsseldorf 1983

Online-Werkverzeichnis K.O. Götz und Rissa-Stiftung Nr. WVP-185/53 (vorläufig)

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Expertise

Wir danken Herrn Joachim Lissmann, K.O. Götz und Rissa-Stiftung, für die Bestätigung der Echtheit des Werkes

Provenienz

Atelier des Künstlers; Galerie AXIOM, Köln (direkt beim Künstler erworben, 1983-1990); Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (1990-2022)

Ausstellungen
  • Galerie Ludorff, Neuerwerbungen Frühjahr 2023, Düsseldorf 2023
Literatur
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2023", Düsseldorf 2023, S. 42

Karl Otto Götz setzt sich bereits ab 1933 mit der Abstraktion auseinander. Das vor dem Zweiten Weltkrieg entstandene Frühwerk wird bei einem Bombenangriff auf Dresden allerdings fast vollständig zerstört. Nach dem Krieg wird Götz 1949 als einziger deutscher Künstler Mitglied in der internationalen Künstlergruppe COBRA um Karel Appel, Asger Jorn und Corneille. Seine gegenstandslose Malerei ist ein zentraler Beitrag zur weltweiten Bewegung in der bildenden Kunst, die nach 1945 formal neue Wege beschritt, indem sie die radikale Auflösung des klassischen Formprinzips einleitet.1

Ab 1952 hat Götz seinen typischen, gestischen Malstil gefunden. Seine Kompositionen sind dabei wohl durchdacht. Bevor Götz ein Ölbild beginnt, fertigt er zunächst Studien in Gouache, Acryl oder Bleistift an, um sich eine Grundkomposition zu erarbeiten. Erst wenn die Bildidee gereift ist, greift er zu Pinsel und Leinwand. Die vorher erdachten und präzise kalkulierten Formen und Strukturen werden dann in Sekundenschnelle auf die Leinwand übertragen. Bei unserer 1953 entstanden Gouache kann man die Bewegungen des Künstlers beim Schaffensprozess und die daraus resultierende Dynamik der Formen anschaulich nachvollziehen. Mit Schwarz und Weiß sowie nur einer Farbe – Rot – schafft er eine harmonische Komposition, die sich sowohl in der Zeit als auch im Raum zu bewegen scheint.

Der Erfolg des Künstlers begann Mitte der 1950er Jahre zunächst im Ausland: Frankreich, die USA und Italien ehrten den Künstler früh mit Einzelausstellungen.2 1958 ist er auf der Biennale in Venedig vertreten und 1959 nimmt er an der documenta II teil. Von 1959 bis 1979 unterrichtet er als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Zahlreiche bedeutende Künstler wie Gerhard Richter, Sigmar Polke, Gotthard Graubner und Franz Erhard Walther gehörten zu seinen Schülern.

1 Diese gemeinsame Bewegung mit regionalen Unterschieden ist für die US-amerikanische Kunst als »Abstrakter Expressionismus« in die Kunstgeschichte eingegangen, in Frankreich unter »Tachisme« oder »Abstraction Lyrique« bekannt und in Deutschland als »Informel«.

2 Bereits 1947 stellte Götz in Frankreich und 1954 in den USA aus.

Über Karl Otto Götz

Karl Otto Götz begeht nach 1945 radikal neue Wege. Als Mitglied des „Deutschen Informel“ und Professor der Kunstakademie Düsseldorf widmet er sich der Auflösung des klassischen Formprinzips und der experimentellen Kunst.

Weitere Werke
Publikationen zum Werk
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