Karl Schmidt-Rottluff

Kirche in Losone
1927-1929

Karl Schmidt-Rottluff, Kirche in Losone

Aquarell und Tusche auf Papier

50 × 69 cm

Signiert sowie rückseitig betitelt und "Kc 1721", "24824" und "17789 III" beschriftet

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Expertise

Dr. Christiane Remm, Karl & Emy Schmidt-Rottluff Stiftung, Berlin 2024 (angefragt)

Provenienz

Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Ausstellungen
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2024", Düsseldorf 2024
Literatur
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2024", Düsseldorf 2024, S. 104

Der 1884 bei Chemnitz geborene Karl Schmidt – er wird sich 1905 in Schmidt-­Rottluff umbenennen – zählt zu den Hauptvertretern des Expressionismus. Schon früh zeigt sich sein reges Interesse an der Malerei, die er sich zunächst autodidaktisch aneignet. Er gründet zusammen mit Paul Holstein und Max Unger den Club »Vulkan«, in dem im Privaten über Kunst und Dichtung diskutiert wird. 1905 lernt er Erich Heckel kennen, folgt ihm zum Architekturstudium nach Dresden, wird jedoch seine Liebe zur bildenden Kunst beibehalten. Schon deshalb schließt er sich im gleichen Jahr gemeinsam mit Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Fritz Bleyl zur Künstlervereinigung »Brücke« zusammen, die sich die Überwindung des borniert verstandenen Kunstverständnisses des Bürgertums zum Ziel gesetzt hat und jeglichen Akademismus in der Kunst abstreifen will. Unmittelbar und unverfälscht sollte der Schaffensdrang sein. Schmidt-Rottluff schreibt dazu: »…von mir weiß ich, dass ich kein Programm habe, nur die unerklärliche Sehnsucht, das zu fassen, was ich sehe und fühle, und dafür den reinsten Ausdruck zu finden.« 1)

Bereits in diesen frühen Jahren zeichnet sein Werk ein explizites Interesse an Stillleben und Landschaftsdarstellungen aus. Seine Bildwelten spielen sich fernab des Großstadttrubels ab, ganz im Gegensatz zu den Werken seines Kollegen Kirchner. Von dieser Neugier an Seherlebnissen in der freien Natur und den damit verbundenen Empfindungen zeugen sehr viele Darstellungen von Reisen an die Ostsee. In den Jahren 1927 bis 1929 fährt Schmidt-Rottluff allerdings auch regelmäßig ins Tessin und hat wie auch für unser Blatt in der Nähe von Ascona gearbeitet.

Mit nur wenigen Tuschfederstrichen erfasst Schmidt-Rottluff die für den Ort typischen Begebenheiten: Die Vegetation im Vordergrund, die Kirche mit ihrem charakteristischen Turm im Zentrum und die Berge im Hintergrund. Das Licht des sehr klaren und sonnigen Tages lässt die Berge in sattem Violett und den Himmel in strahlendem Blau erleuchten. Das Dach des Kirchturms leuchtet rot und gemeinsam mit dem Grün der Bäume stellt sich eine besonders stimmungsvolle und harmonische Stimmung ein.

1) Zit. nach Karl Schmidt-Rottluff in: Magdalena M. Moeller, »Karl- Schmidt-Rottluff. Werke aus der Sammlung des Brücke-Museums Berlin«, München 1979, S. 31.

Über Karl Schmidt-Rottluff

Der Expressionist Karl Schmidt-Rottluff war ein Mitglied der Künstlervereinigung „Brücke“. Seinen Werken wohnt eine starke Spontaneität inne, die durch den skizzenhaften Malstil und die teils unbemalten Stellen des Malgrunds, aber eben auch durch die Wahl seiner Motive herrührt.

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