Serge Poliakoff
Composition verte, rouge et orange
1959-60
Radierung und Farbaquatinta
19 × 25 cm
Signiert und "45 /100" nummeriert
Auflage 100; Radierer: Jean Signovert, Paris; Herausgeber: Berggruen, Paris
Werkverzeichnis Rivière 1974 Nr. V; Werkverzeichnis Poliakof/Schneider 1998 Nr. V
- Galerie Ludorff, "Serge Poliakoff – Architekt einer bildnerischen Poesie", Düsseldorf 2009
- Alexis Poliakoff/Gérard Schneider, "Serge Poliakoff – Werkverzeichnis der Graphik", München 1998, Nr. V
- Yves Rivière, "Serge Poliakoff - Les estampes", Paris 1974, Nr. V
Bei der Radierung wird eine polierte und sorgfältig entfettete Metallplatte mit einer säurefesten Schicht überzogen. Dieser Ätzgrund besteht zumeist aus einer Mischung von Wachs, Harz und Asphalt.
Nachdem man diese Mischung gleichmäßig verteilt hat wird die Metallplatte umgedreht und an ihrer Oberfläche mit einer Rußfackel eingeschwärzt, dann hart getrocknet.
Nun ist der Künstler an der Reihe. Sein Instrument ist eine in einem Handgriff befestigte Stahlspitze, die Radiernadel, mit der nun die einzelnen Linien seitenverkehrt so in den Ätzgrund gezeichnet werden, dass in der gezeichneten Linie die Metallplatte freigelegt wird. Ist die Zeichnung fertiggestellt, wird die Platte einem Säurebad ausgesetzt, welches Eisenchlorid oder mit Salpetersäure angesetztes Scheidewasser enthalten kann.
Die Flüssigkeit greift nun die Platte an den freigelegten Stellen an während die vom Ätzgrund bedeckten Partien geschützt und unberührt bleiben. Je länger man das Bad der Säure aussetzt, desto tiefer werden die geätzten Linien in der Platte. Nach Abschluss dieses Vorganges wird die Säure abgewaschen und die Platte vom restlichen Ätzgrund befreit. Es bleibt ein von der Säure graviertes Strichbild zurück, welches nun unter Erwärmung mit der Druckfarbe eingefärbt wird bevor es auf das Druckpapier abgedruckt werden kann. Das Einfärben und Drucken muss für jeden Abzug einer Edition wiederholt werden.
Im Gegensatz zu dem Vorgang des Radierens, bei dem Linien in die Druckplatte geätzt werden, beruht die Technik der Aquatinta auf der Herstellung von Flächen. Stellen, die im späteren Druck hell bleiben sollen, werden vom Künstler mit einem Abdecklack geschützt. Im Säurebad folgt nun wiederum die Ätzung, wodurch Vertiefungen in der Druckplatte entstehen, die die spätere Druckfarbe aufnehmen sollen.