Emil Nolde

Rote Blüten/Sommerblumen
1930er Jahre

Emil Nolde, Rote Blüten/Sommerblumen
© Nolde Stiftung Seebüll

Aquarell auf Japanpapier

26 × 22,5 cm

Signiert

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Expertise

Dr. Martin Urban, ehemaliger Direktor der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, 1973

Provenienz

Privatsammlung Deutschland (-1967); Marlborough Gallery, Zürich/New York (1967-1973); Privatsammlung Schweiz (1973-2022)

Ausstellungen
  • Galerie Ludorff, Neuerwerbungen Herbst 2022, Düsseldorf 2022
Literatur
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2022", Düsseldorf 2022, S. 124
  • Marlborough Gallery (Hg.), "Masters of the 20th Century", New York 1971, S. 101, Nr. 53

Zeit seines Lebens findet der Künstler Emil Nolde besondere Inspiration in der Natur. Neben seinen Aufenthalten in Berlin, die zumeist die Wintermonate abdecken, verlegt Nolde in den frühen 1930er Jahren nach und nach seinen Lebensmittelpunkt nach Seebüll. In Zurückgezogenheit und umgeben von nordfriesischer Landschaft, intensiviert er sein Leben in und mit der Natur und dokumentiert dies auch in seinem Œuvre. Einen besonderen Blick hat er dabei für die Schönheit und Vielfalt von Blüten und Blumen. Ihre Darstellung und deren umfangreiches Kolorit fängt Nolde in seinen Werken ein und artikuliert sein malerisches Empfinden. »Das Empfinden bei Tönen, sei es Freude, Jubel, Trauer, Tragik, Traum oder andere seelische Regungen lässt sich in Farben geben; ja jedes Bild durch den Wert und Klang seiner Farben kann eine seelische Erregung entfachen bei jedem Menschen, der farbempfindlich ist.«1

In einem satten Rot leuchten uns fünf Blütenköpfe des Werkes »Rote Blüten« von Emil Nolde entgegen. Das wohl in den 1930er Jahren entstandene Aquarell ist ein Paradebeispiel für Noldes meisterlichen Umgang mit Farbe. Wie kein anderer transformiert er die Leichtigkeit der Aquarellmalerei in expressive und zugleich leuchtende Kompositionen aus dargestelltem Motiv und dessen Kolorierung. Dabei lässt Nolde der Farbe im wahrsten Sinne des Wortes seinen Lauf. Die klassische Aquarellmalerei, wie wir sie in seinen Arbeiten und speziell diesem Werk vorfinden, verlangt eine gewisse Offenheit Formen gegenüber. In dem hier vorliegenden Werk gelingt es ihm nur zu gut, das zarte und empfindliche Wesen einer Blume darzustellen. Zugleich nimmt er dieser weder an Schönheit noch an natürlicher Pracht. Die intensive Farbigkeit des Bildes wird durch das Rot der Blüten dominiert. Inhaltlich als auch kompositorisch lässt Nolde an dieser Stelle wenig Raum für Ergänzungen. Die feinen Schattierungen und unterschiedlichen Nuancen lassen den Betrachter an der Vielfalt des roten Farbtons in all seinen Schattierungen teilhaben. Lediglich die kräftigen gelben Blütenstämme und die schmalen grünen Blätter der Blumen gliedern die Schilderung der Blüten im Zentrum.

1 Martin Urban, »Emil Nolde –Blumen und Tiere. Aquarelle und Zeichnungen«, Köln, 2. Aufl. Edition 1972, S. 36.

Über Emil Nolde

Emil Nolde ist ein wichtiger Vertreter des Expressionismus. In seinen Landschaften, ebenso wie in den Blumenbildern, kombiniert er Farbe so radikal wie kaum ein anderer.

Weitere Werke
Publikationen zum Werk
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