Fritz Winter
Blau und Rot
1965
Öl auf Leinwand
60,2 × 70 cm
Signiert und datiert sowie rückseitig nochmals signiert, datiert und betitelt
Das Werk ist im Archiv des Fritz-Winter-Hauses, Ahlen, registriert
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten. Region und Währung anpassen
Galerie Günther Franke, München; Privatsammlung Süddeutschland (-1996); Ketterer Kunst, München (Auktion 4. Dez. 1996); Galerie Ludorff, Düsseldorf (1996-1998); Privatsammlung Schweiz (-2023)
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2024", Düsseldorf 2024
- Kunsthalle Mannheim, "Fritz Winter. Zum 60. Geburtstag", Mannheim 1965
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2024", Düsseldorf 2024, S. 128
- Kunsthalle Mannheim, "Fritz Winter. Zum 60. Geburtstag", Ausst.-Kat., Mannheim 1965, Nr. 21
Unser Gemälde »Blau und Rot« ist ein wundervolles Beispiel für das Hauptwerk von Fritz Winter, das in den 1950er und 1960er Jahren entsteht. Mitte der 1960er Jahre löst sich der Maler, der von 1927 bis 1930 bei Künstlergrößen wie Paul Klee, Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky, László Moholy-Nagy oder Lyonel Feininger am Dessauer Bauhaus studierte und nach dem Zweiten Weltkrieg vom Informel beeinflusst wurde, ganz vom realen Ausgangspunkt. Seitdem entstehen die sogenannten Farbraummodulationen, die heute als bedeutendste Werkphase des Künstlers gelten.
In unserem Gemälde »Blau und Rot« aus dem Jahr 1965 lassen sich keine Anklänge mehr an die für Winter so wichtige Natur als Inspirationsquelle erkennen. Die Farbe und ihre Wirkung stehen hier im Fokus. Winter nuanciert die lokalen Farbwerte sehr feinfühlig. Das Spektrum reicht von warmen zu kühlen und von hellen zu dunklen Farben. Auch die Farbqualitäten sind differenziert ausgeführt und bewegen sich zwischen matt und leuchtend. Diese meditativen Streifenbilder zeigen eindrücklich, wie der Künstler mithilfe von weich abgestimmten Hell-Dunkel-Kontrasten sowie Warm-KaltPolaritäten die Farbe zum »Atmen« und die Fläche zum »Vibrieren« bringt. Es wird deutlich, dass es Winter in seinen Farbraummodulationen vor allem darum geht, die Ambivalenz zwischen der Leinwand als Flächen- und der Farbe als Raumwert herauszuarbeiten. »Blau und Rot« ist dafür ein lebendiges Beispiel.