Josef Albers
Homage to the Square: Edition Keller Ii
1970
Farbserigrafie auf Hahnemühle Buttenboard
Darstellung: 35 × 35 cm | 13 13/16 × 13 13/16 in
Blatt: 55 × 55 cm | 21 11/16 × 21 11/16 in
Signiert und datiert "A'70" sowie "EK Ii" betitelt und "33/125" nummeriert
Auflage 125; Drucker: Herbert Geier, Ingolstadt; Herausgeber: Josef Keller Verlag, Starnberg
Werkverzeichnis Danilowitz 2010 Nr. 203.9
Privatsammlung Rheinland
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2019", Kat. 170, Düsseldorf 2019, S. 4
- Brenda Danilowitz, "The Prints of Josef Albers. A Catalogue Raisonné 1915-1976", Manchester 2010, Nr. 203.9
- "Neuerwerbungen Frühjahr 2020", 2500, Galerie Ludorff, Düsseldorf, 2020
Josef Albers beginnt seine berühmte Serie »Homages to the Square« erst in relativ hohem Alter. Nach seinem Studium am Bauhaus unter dem Maler Johannes Itten, dem Begründer der Farbtypenlehre, übernahm Albers ab 1923 den Lehrauftrag für diesen Kurs. Nachdem er in Europa bereits erfolgreich als Künstler wahrgenommen wurde, wandert er 1933 mit seiner Frau Anni auf Einladung des Black Mountain College, wo beiden eine Lehrtätigkeit angeboten wird, nach Amerika aus. Hatte er sich in Deutschland vorrangig mit Zeichnung und Glas beschäftigt, beginnt er 1949/50 sich mit einer immensen wissenschaftlichen Neugier nahezu ausschließlich mit Malerei und der Wirkungsweise der Farben zu beschäftigen.
Die auf ein Minimum reduzierte Wiedergabe von einfacher quadratischer Formen und monochromer Farbe reizt die physische und psychische Wahrnehmung des Betrachters. In vielfacher Auseinandersetzung entwickelt Albers ein Schema aus drei oder vier übereinandergelagerten Quadraten in unterschiedlicher Größe und Farbabstufung und versucht das Aufeinanderwirken der unmittelbar nebeneinander liegenden Farben wahrnehmbar zu machen. Das menschliche Auge nimmt die wechselseitige Beziehung der unterschiedlichen Farben, das Harmonieren und Disharmonieren der Farbstufen direkt auf.
Die drei gezeigten Werke stammen aus einer Serie von 10 Farbserigrafien der Edition Keller von 1970, die als einzige dieselbe Komposition aus drei Quadraten mit einem großen inneren Quadrat aufweisen. Mit den vorliegenden Werken verdeutlicht Albers seine Beobachtungen auf beispielhafte Weise: Während die Farbabstufungen her vom Zentrum nach außen hin verblassen, werden die Farbtöne der rot- und grautonigen Grafik von innen nach außen immer kräftiger. Die plane Fläche bricht derart optisch auf, als würden sie räumlich nach vorne bzw. nach hinten treten.