Lyonel Feininger
a passing Sail
1933
Aquarell und Tusche auf Bütten
23,5 × 30,5 cm
Signiert, "10V33" datiert, betitelt und mit einem "X" sowie den Initialen vom Künstler als unverkäuflich bezeichnet
Registriert im Archiv des Lyonel Feininger Project LLC New York/Berlin unter der Nr. 1515-10-15-18
Achim Moeller, Geschäftsleiter des Lyonel Feininger Project LLC, New York
Galleria del Levante, München 1968; Privatsammlung, durch Erbfolge an den jetzigen Besitzer
- Galerie Ludorff, "Drawn World: Zeichnungen von Menzel bis Warhol", Düsseldorf 2019
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2019", Düsseldorf 2019
- Galerie Ludorff, "Drawn World. Zeichnungen von Menzel bis Warhol", Düsseldorf 2019, S. 44
- Galleria del Levante, "Lyonel Feininger", Mailand/München 1968, Nr. 14
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2019", Düsseldorf 2019, S. 27
Die Begegnung mit dem Kubismus im Salon des Indépendants in Paris markiert einen Umbruch in Lyonel Feiningers Oeuvre und führt ihn zu einer neuen stilistischen Entwicklung – eine kubistische Aufsplitterung des Gegenständlichen bis zur Überlagerung prismatischer und kristalliner Formen. Mehr noch als die technische Ausführung wendet Feininger sich vom Figürlichen ab und hin zur architektonischen und landschaftlichen Motivik. Zuvor war die Umgebung mehr eine Kulisse für seine Figuren, doch von nun an sollte sein Umraum Gegenstand seiner künstlerischen Tätigkeit werden. 1917 eröffnet der gebürtige Amerikaner seine erste Einzelausstellung in der Sturm-Galerie von Herwarth Walden in Berlin und 1919 wird er zum Professor ans Bauhaus in Weimar berufen. Ab 1924 verbringt Feininger die nächsten zehn Sommer im ruhigen Fischerdorf Deep an der pommerschen Ostseeküste. Ein neues Raumgefüge, das Erleben der Unendlichkeit des Meeres, bewegen ihn zu wieder neuen Bildmotiven.
In dem Werk »a passing Sail« setzt Feininger verstärkt auf farbige Akzente. Er füllt die gezeichneten Flächen, den Himmel, das Meer und die im Vordergrund befindliche Landzunge mit Farben aus. So sticht das Land in einem leuchtenden Magenta hervor und spiegelt sich im zweiten kleineren Schiff in der linken Bildhälfte. Der großen dominierenden ruhigen hellblauen Himmelszone wird jener magentafarbene Akzent entgegengesetzt womit das Gesamterscheinungsbild ausbalanciert wird. Feiningers Werke strahlen eine Ruhe und Stille in absoluter Harmonie aus. Jedes Element ist im Werk gleichgestellt, womit die einzelnen Flächen zu einer Einheit verschmelzen.