Bram Bogart
Für Bram Bogart stand die Farbe als physische Materie und die materiellen Möglichkeiten des Mediums im Mittelpunkt seines Schaffens. Die Farbmasse fungierte als Indikator körperlicher Aktivität, die über die Leinwand geschoben, gezeichnet oder gezogen wurde. So entwickelte er ausgehend von seiner frühen figurativen Malerei, über abstrakte kubistisch-geometrische und gestische Werke sein malerisches Prinzip, infolge dessen er immer mehr eingefärbtes Farbmaterial auf die Leinwand brachte. Seine 1970 auf der Biennale von Venedig ausgestellten Werke sind eindrucksvolle Beispiele dafür. Die Ränder dieser skulpturalen Gemälde weichte er visuell auf oder versah sie mit einem breiten Umriss, dessen Material häufig über die Grenze zwischen Bild und Umgebung herausragte und diese betonte und ihre Wichtigkeit für den Künstler aufzeigte. Durch diese Abgrenzung wird das Werk auch zu einem Zufluchtsort, in dem der Betrachter ein Gefühl der Ruhe genießen kann. Zudem vermitteln die Farbfelder und -anhäufungen eine Idee des „Bauens“ mit Farbe und Illustrieren einen nahtlosen Zusammenhalt von Farbe, Geste und Struktur.