Thomas Struth
Thomas Struth ist ein seriell und analog arbeitender Fotokünstler. Als Schüler der berühmten Becher-Klasse ist er ein bedeutender Vertreter der Düsseldorfer Fotoschule.
Ursprünglich war Struth in der Malereiklasse von Gerhard Richter an der Kunstakademie in Düsseldorf eingeschrieben, wechselte aber dann als einer der ersten Schüler in die neugegründete und mittlerweile berühmte Fotoklasse von Bernd und Hilla Becher. Struths erste, streng zentralperspektivische Werkserie der Straßenansichten sollte ganz normale Straßen einer gesichtslosen, wieder aufgebauten deutschen Großstadt dokumentieren, die er an ruhigen Tagen, menschenleer, auf der Straßenmitte stehend mit seiner Plattenkamera aufnahm. Die Serie der Straßen erstreckt sich über Struths ganzes Schaffen und er arbeitet bis heute kontinuierlich an ihr. Durch das strenge und immer gleiche Raster der symmetrischen Komposition versucht er eine komparative Komposition zu schaffen, um die visuelle Struktur für den Betrachter deutlicher zu machen. Der Fotokünstler nimmt sich der Arbeit zwischen dem Betrachter und dem Betrachteten an und ersucht durch seine reinen uns klaren Aufnahmen ein sogenanntes „präzises Sehen“ zu reflektieren. Im Laufe der Jahre kommen immer neue Werkgruppen dazu, u.a. die Paradies-Serie, die Familienporträts, Andachtsorte, die Winterthurer Blumenbilder, die Museumsbilder und Orte der Wissenschaft.