Imi Knoebel, Anima Mundi 62-2 Ed.
© VG Bild-Kunst, Bonn

Acryl auf Kunststofffolie

Zweiteilig, je 37 × 29 cm

Blatt "B" rückseitig signiert, datiert, betitelt und "3/5" nummeriert sowie beide Arbeiten rückseitig auf einem Etikett maschinenschriftlich signiert, datiert, betitelt, "3/5" nummeriert und jeweils "A" oder "B" beschriftet

Auflage 5; mit Unikatcharakter

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Provenienz

Galerie Fahnemann, Berlin; Privatsammlung Hessen

Ausstellungen
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2023", Düsseldorf 2023
Literatur
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2023", Düsseldorf 2023, S. 80

Als Meisterschüler von Joseph Beuys an der Kunstakademie Düsseldorf, belegte Imi Knoebel mit seinem besten Freund Imi Giese und zeitweise mit Jörg Immendorf und Blinky Palermo den Raum 19, den er später in einem gleichnamigen, zentralen Werk thematisieren würde. Inspiriert von seinem Lehrer, aber mit einer völlig anderen Formensprache, entwickelte Knoebel, eine abstrakte, minimalistische Ausdrucksform. Bis heute benutzt er industriell hergestellte Farben und Materialien, wie beispielsweise Türblätter, Hartfaserplatten, Pappe oder im Fall der »Face«-Serie Aluminiumschienen. Diese Materialien ordnet er meist schichtweise im Raum, was den Arbeiten einen Objektcharakter verleiht und an Skulpturen oder Installationen denken lässt. Dennoch sind sie für Knoebel Kunstwerke, die in der Tradition der Tafelmalerei stehen und von Künstlern wie Malewitsch oder Mondrian inspiriert sind. Knoebel verwendet alles, was bisher von Künstlern geschaffen wurde als sein Repertoire – sein Material. (1) Diese Tradition stellt er jedoch kontinuierlich infrage und experimentiert mit den Möglichkeiten entlang der Grenzen der abstrakten Kunst. Das sinnliche Erleben des Werks steht bei ihm im Vordergrund und nicht seine rationale Interpretation.

Immer wieder arbeitet Knoebel in Serien. »Anima Mundi« ist wohl seine Bedeutendste. Sie entsteht 2010 und wird bis heute in verschiedenen Ausführungen und Techniken fortgeführt. Die Komposition ist jedoch immer gleich und bezieht sich auf Blinky Palermos »Coney Island II« (1975) (4). In Knoebels Serie rahmen vier unterschiedlich farbige Streifen ein hochrechteckiges, monochromes Farbfeld. Sie tauchen einzeln oder in fest definierten Gruppen von bis zu fünf Werken auf, sind mit Acrylfarbe auf Kunststofffolie oder auf raumgreifenden Aluminiumschienen gemalt. Die besondere Attraktivität erhalten die Werke durch ihre wundervollen und teils unerwarteten Farbkombinationen. Der Kontrast zwischen dem handwerklichen Malen und den industriellen Materialien macht einen besonderen Reiz aus. Auch hier finden sich die Grundlagen von Knoebels Schaffen: geometrische Struktur, malerische Farbigkeit und manuelle Ausführung. »Der Titel ›Anima Mundi‹, Weltseele, weist zusätzlich darauf hin, dass Knoebel das Zusammenspiel von Form, Farbe und Materialität als programmatisch ansieht, nicht nur für sein eigenes Schaffen, sondern für die Kunst im Allgemeinen.« (2)

1 Vgl. Rudi Fuchs, »Pulling Strings«, in: »Imi Knoebel. Retrospektive 1968-1996«, Ostfildern 1996, S. 8-9, S. 8.

2 Texte zur Kunst, »The Curators«, Heft Nr. 86, Juni 2012 (https://www.textezurkunst.de/de/artist-editions/anima-mundi-2012/ aufgerufen am 22. Juni 2023).

Über Imi Knoebel

Imi Knoebel szeichnet sich durch seine abstrakt-minimalistische Formensprache aus. Beeinflusst durch das Schaffen unter anderem von Piet Mondrian bedient er sich in seinen Werken akribisch aufeinander abgestimmten Farbtönen, welche meist losgelöst von gängigen Farbprinzipien für sich selbst stehen.

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