29. Februar – 6. Juni 2020
Galerie Ludorff Königsallee 22 Düsseldorf
Die Geschichte der Fotografie wurde lange Zeit von der Vorstellung einer Trennung zwischen der Fotografie als Dokument und der Fotografie als Kunst bestimmt. Welche Ansichten auf die Welt und welche Perspektiven uns die Künstler durch ihre Fotografien eröffnen, zeigt die Galerie Ludorff mit acht Positionen hochrangiger Fotokünstler. Die Ausstellung »Perspektiven der Fotografie« präsentiert rund 20 Werke und nähert sich der Frage: Wo hört die strenge kompositorisch, dokumentierte Aufnahme auf und wo setzt artifizielle Absicht ein?
Ab den 1950er Jahren setzen Bernd und Hilla Becher prägnante Meilensteine in der internationalen Fotografie. Durch klare, strukturierte Aufnahmesituationen, wiederkehrende Muster und serielle Abzüge nähern sie sich der Welt. Die Herangehensweise wird durch Schüler der Düsseldorfer Fotoklasse wie Thomas Struth, Jörg Sasse, Axel Hütte, Candida Höfer und Thomas Ruff fortgeführt, darüber hinaus individuell erweitert und durch eigene Modi ergänzt. Hervorragend passt das Werk »seascapes« des japanischen Künstlers Hiroshi Sugimoto in diese Auswahl.
Bis heute zeigen die Künstler in ihren Werken, wie sie die Realität sehen und wiedergeben. Durch serielles Arbeiten, strenge Aufnahmeregelungen und Reduzierung der Motivwahl lenken sie in den Fotografien die Aufmerksamkeit des Betrachters bewusst auf bestimmte Orte, Gegenstände oder Themen. Der eine bleibt der Plattenkamera treu, ein anderer wagt sich an neue Computertechniken. Sasse und Hütte bedienen sich beispielsweise übergroßer Abzüge; Sugimoto, Struth und Becher der Schwarzweißfotografie und Demand wiederum der Negierung der Fotografie als Reproduktionsmedium der Realität. Auf ihre eigene Art und Weise schöpfen die acht Künstler von der Vielzahl fototechnischer Möglichkeiten und beleuchten ein Wechselspiel von Sehen, Dokumentation, Reproduktion und Bilderzeugung.
Anlässlich des Düsseldorfer Photo+ Weekends präsentiert die Galerie Ludorff die Ausstellung »Perspektiven der Fotografie« vom 29. Februar bis 09. Mai 2020 in den Galerie Räumen auf der Königsallee 22.